Geschichte

Der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt wurde 1958 offiziell gegründet.
Am 17. März1957 lud der vom Kreisverband „Beauftragte“ Josef Schropp zu einer Besprechung in den Gasthof Dragoner ein. Anwesend waren die AWO-Kreisvorsitzende von Garmisch-Partenkirchen, Ria  Knapp, der Ortsvorsitzende und Mitglied des Bezirksverbandes Oberbayern Wenzel Krippner sowie einige Interessierte. Man war sich einig Mitglieder zu werben und einen Ortsverein zu bilden.

Neun Anwesende traten sofort in die AWO ein. Es wurde ein vorläufiger Ausschuß gebildet dem angehörten: Wenzel Krippner, Josef Schropp, Fritz Brunnenmaier, Alfons Schilcher, Hans Hohenadl, sowie die Frauen Juliane Fürst und Mathilde Gruber.

Infolge der steigenden Mitgliederzahlen wurde es notwendig einen Verein zu bilden.
Am 4. März 1958 wurde eine Generalversammlung einberufen.

Wegen seiner großen Verdienste wurde Hans Umbrecht zum 1. Vorsitzenden gewählt
Durch Zuruf wurden weiter Vorstandsmitglieder bestimmt:

Als 2.  Vorsitzender: Josef Schropp
Kassier:  Ulrich Waldner
Schriftführer:  Fritz Brunnenmaier
Revisoren:  Hans Hohenadl und Franz Pampusch
(1959 wurde eine Frau 2. Vorsitzende: Fanni Erhard)

Der Geschäftsführer des AWO-Bezirksverbandes Posselt referierte über die Aufgaben der AWO und schloß mit dem Wunsch „dass die AWO in Peiting die Stelle werden möge an die sich jeder Mensch in Not wenden könne und wo ihm dann tatkräftige Hilfe angedeihen werde“.

Inder Nachkriegszeit war die Not vielfältig:
In den ersten Jahren wurden 15 Kinder für je 3Wochen auf Erholung geschickt („einige kamen mit einer Gewichtszunahme von 4 ½ kg zurück“) 4 Frauen kamen in die Müttererholung.
Allein 1959 wurden in der Frühjahrs- und Herbstsammlung 3.000,00 DM gesammelt. 90 Familien konnten mit Geld und Lebensmittel bedacht werden.

Die schon ältere Vorstandschaft bemühte sich um eine jüngere Führung. So wurde am 28.10.1966 (Gasthof Prinzing) ein neuer Vorstand gewählt.

2011-07-03-1942-59

1. Vorsitzender: Adolf Kapfer
2. Vorsitzender: Ulrich Bock jun.
Kassier:  Wilhelm Luitz
Schriftführer: Anton Fürst jun.

Wichtigste Aufgabe eines Vorstandes ist es, sein Aufgabenfeld zu bestimmen. Unsere Maßnahmen bieten sich speziellen Personengruppen an und haben gemeinnützigen Charakte

A) Offene Altenbetreuung
Die erste Initiative des neuen Vorsitzenden bestand darin, die Seniorenbetreuung als wichtige Aufgabe ins Leben zu rufen.
Und zwar in Form der „offenen Altenbetreuung“. Bedürfnisse der gesamten Bevölkerung zu bedienen, also nicht allein auf die Mitglieder begrenzt zu arbeiten.

Ein damals sog. Altenclub wurde gebildet, der Info-Veranstaltungen, Unterhaltungsnachmittage, Feiern (Weihnacht, Fasching etc.)Wanderungen und Ausflüge bzw. Fahrten durchführen soll, die für Ältere/Alleinstehende Personen geeignet sind.

Besondere Anerkennung erlangten unsere Seniorenreisen. Sie sind nicht als Konkurrenz zu Reiseunternehmen konzipiert. Vielmehr geht es darum Seniorenorientierte Fahrten zu organisieren Im Vordergrund stehen nicht, möglichst viele Sehenswürdigkeiten in kurzer Zeit zu befahren (also eine Art Bildungsreisen zumachen). Vielmehr sollen Kontakte unter Älteren gefördert werden. Man soll Zeit für sich und andere haben, es soll der Alltag bunter werden. Aber gleichzeitig kann man Sehenswertes  „mitnehmen“.
Seit 50 Jahren machen wir dies, machen sowohl Eintagsfahrten aber auch 3- bzw. 6-Tagesreisen.
Je nach Wünschen und körperlicher Verfassung der der Interessenten waren wir auch schon in fernen Ländern wie Ungarn, Spanien, Lanzarote, Türkei und Israel. Aber auch Berlin, Dresden und Würzburg waren solche Ziele. Allerdings sind seit etwa 2010 Flugreisen nicht mehr gefragt.

Viele Bilder, Bekannte und Ausflugsziele kann man in der hier veröffentlichten Bildergalerie sehen. Klicken sie einfach rein.
Leiter/Innen waren seitdem: Maria Eierle, Josefa Kapfer, Kathi Hänle, Franz Unger, Fritz Schlesinger, Rudolf Strasser, seit 2011 kommissarisch Adolf Kapfer.

B) Seniorenzentrum (früher sog. Altenheim)
Eine weitere Initiative bestand darin für Peiting ein „Altenheim“ zu errichten. Deshalb wandte sich der Vorstand an den Bezirksverband Oberbayern.
Es fanden Besprechungen im Ortsverein, mit der SPD-Fraktion und Bgm. Fliegauf statt. Alle unterstützten die Initiative. Lediglich die örtliche CSU hat den Bedarf infrage gestellt. Auf ihr Verlangen hin startete der damalige Landkreis Schongau eine Bürgerbefragung der Bürger über 60 Jahre im Landkreis. Das Ergebnis war eine überwältigende Zustimmung.

2011-07-03-1909-36

Der Landkreis gab einen Zuschuss von 0,6 Mio. DM, die Gemeinde von 0,4 Mio. DM und schenke das Grundstück.
Das Haus wurde am 4.August 1975 bezogen. Damals gab es 94 Altenheimplätze (also Wohnungen) und 32 Pflegeplätze. Seit Jahren wandelt sich die Belegung hin zu mehr Pflegeplätzen. Seit ca. 2014 können entsprechend einer Vereinbarung mit der Regierung von Oberbayern nur noch Pflegebedürftige aufgenommen werden (mit mindestens Pflegegrad 2 nach neuem  Recht)
Auch der Wunsch nach Einzelzimmern nimmt erheblich zu  -und so die Gesamtzahl der Plätze ab.
2014  =     24 Einzelzimmer    bei insg.  138 Pflegeplätzen
2017  =     36 Einzelzimmer    bei insg.  124 Pflegeplätzen
Personal:       2017 waren 140 Personen insgesamt beschäftigt (= umgerechnet 87 Vollzeit)

C) Kindergarten
1999 hatten wir endlich Erfolg einen AWO-Kindergarten zu bekommen. Der AWO-Bezirk und die Gemeinde haben einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Allseits gelobt und anerkannt war die dort geleistete Erziehungsarbeit.

Durch Unstimmigkeiten zwischen Gemeinde und des Bezirksverbandes hat die AWO den Kindergarten (im Forsthaus) wieder verloren.

D) Weitere Initiativen
Tausch Kinderkleider
1976 Wurde beschlossen, einmal im Monat einen sog. Kleidertausch für Kinderkleidung einzuführen,
und zwar im Altenheim, der Mitte des Jahres 2000 wegen zu geringer Nachfrage geschlossen wurde. Leiterin war Rosmarie Moser zusammen mit ca. 6 Helferinnen.

1978 Ferienprogramm
Nach dem Vorbild von München wurde ein Ferienprogramm für Daheimgebliebene Schüler geschaffen.
Schülerfreizeiten werden eingeführt, insbesondere für Schüler berufstätiger Eltern.
Im Dachgeschoß des ehem. Klösterle wurde einige Jahre eine Jugendgruppe geführt. Allerdings wurde diese Maßnahme aus Sicherheitsgründen/Feuerschutz beendet

Hausaufgaben-Hilf/Förderunterricht
Erstmals wurde 1978 mit Hilfe von Arbeitsbeschaffungs-Maßnahmen des Arbeitsamtes Hausaufgabenhilfe und Förderunterricht an Grund- und Hauptschulen eingeführt, zuletzt ca. 10 Jahre kombiniert mit der Mittagsbetreuung für Schüler der Grundschulen Peiting.

Die Mittagsbetreuung wurde1998 ins Leben gerufen und insgesamt 19 Jahre vom Ortsverein organisiert, mit durchschnittlich 10 Betreuungs-Kräften und zuletzt ca. 50 Schülern in den beiden Grundschulen.
Mit Einführung der sog. Offenen Ganztagsschule durch den Freistaat Bayern endete diese für Schüler und Eltern wertvolle Initiative mit dem Schuljahr 2017/18.

Familienfeste
Erstmals 1972 wurde ein Kinderfest am Feuerwehrhaus organisiert.
Ab 1977 wurden dann über mehrere Jahre Familienfeste am Hauptplatz eingeführt, zusammen mit anderen Vereinen z.B. Fußball, ECP, Alpenverein. Sie wurden übrigens auf dem Oberen Hauptplatz durchgeführt, um diesen Orts-Bereich aufzuwerten und dort Veranstaltungen zu organisieren (was nach mehreren Jahren mit dem jährlichen Bürgerfest  fester Bestandteil wurde. Initiiert von den Königstreuen zusammen mit den Sportvereinen zur finanziellen Förderung deren Jugendarbeit ).

Näh- und Kochkurse
In den Jahren 1969 folgende haben wir –damals noch- für junge Frauen Näh- und Kochkurse durchgeführt um bewährte Praktiken weiter zu geben. Insbesondere um alte  heimische Küchenrezepte zu erlernen, also „Hausfrauenkünste“ weiter zu geben.

E) Stiftung
Die „Peitinger Sozial- und Bürgerstiftung“ wurde mit Genehmigungs-Urkunde der Regierung von Oberbayern vom 01.07.2002 ins Leben gerufen.
Zweck ist die „Förderung von sozialen Dienstleistungen jeglicher Art und von kulturellen Anliegen“.
Zur Erfüllung des Stiftungszweckes erhofft man sich Zuwendungen/Zustiftungen aus allen Bereichen, insbesondere von Alleinstehenden Personen, die für diese Aufgaben spenden wollen.

F) Nachbarschaftshilfe
2004 wird nach längerer Vorbereitungszeit die sog. „Service-Agentur“ errichtet. Deren Aufgabe ist es, kleinere Dienstleistungen für ältere Mitbürger zu besorgen, also eine Art erweiterte Nachbarschaftshilfe